Vom 3. Dezember 2004 bis zum 30. Juli 2005 wurde im Barockschloss Rammnau bei Dresden die Sonderausstellung Afghanistan – Land der Kontraste – gezeigt. Die über 5000 Jahre alte Kulturgeschichte sollte den Besuchern eindrucksvoll näher gebracht werden.
Wie alles anfing:
In unserem Projekt, „Afghanistans helle Sterne – eine Schule für Kohna Khomar“ arbeiten wir Schüler seit 2004. Am Anfang waren auch Paul, Mira und Orhan mit dabei. Sie hatten sich in ihrem Keramikkurs ein wenig – wahrscheinlich sehr wenig – mit dem Leben der Kinder in Afghanistan beschäftigt.
Sie fingen an, Skizzen anzufertigen wie die Schule aussehen sollte. Zuerst sogar mit einem Schwimmbad, Cafe und Theater. Es kamen nach unserer Ansicht sehr gute Ideen dabei heraus: Die mit dem Schwimmbad, darüber haben sie am längsten diskutiert. Woher sollte das Wasser kommen und gibt es Erlaubnis von den Eltern – große Zweifel. Aber die Idee mit dem Theater fanden alle gut.
Dann bastelten und bauten sie Schulmodelle für Afghanistan. Eines davon war aus Ton gebaut. Sie haben sogar Schuluniform für die Mädchen in Afghanistan gezeichnet. Einige meinten, „kniefrei“ geht nicht.
Dann wurden sie eingeladen, unser Projekt mit diesen Modellen und Entwürfen im diesem Barockschloss Rammenau zum Sonderthema “Jugend und Bildung“ vorzustellen. Ogúzhan (Klasse 9b), Mira(Klasse 9a) und Paul (Klasse 9a) sind mitgefahren und nahmen für einen Tag an der Ausstellung teil. Sie haben alles mitgenommen, was die Schüler vorbereitet hatten, auch die Zeichnungen für die Mädchenschulkleidung. Und unser Lehrer hat zusätzlich „echte“ Afghanische Kleider von früher besorgt.
Diese Ausstellung war sehr interessant, denn viele Leute redeten über die Kultur in Afghanistan, dass Afghanistan ein Land ist, das von verschiedenen Stämmen und Völkern bewohnt wird, die eine vielfältige Kultur geschaffen haben. Bei uns ist diese Kultur praktisch nicht bekannt.
Gezeigt wurden über 800 Objekte, sowie der originalgetreue Aufbau eines afghanischen Wohnhauses mit Inneneinrichtung, eines Nomadenzeltes, und eine aufwendig verzierte Turkmenen-Jurte.
Jetzt konnten wir uns noch besser vorstellen wie die Mädchenschule gebaut werden müsste. Aber unser Keramikmodell war auch nicht schlecht. Wir gaben verschiedene Interviews zu dem Schulmodel
und wurden in der Presse sehr gelobt. Mira hat sogar ein afghanisches Kleid angezogen und darin hat sie Interviews gegeben.
Nach der Ausstellung fand ich die Zeichnungen für die Mädchenschulkleidung nicht mehr gut. Die Mädchen da haben viel einfachere Kleider und sind weniger auffallend. Die Kleider sind fast immer schwarz und die Kopftücher weiß.
Leider sind nur sehr wenige Besucher zu dieser Ausstellung gekommen. Aber für uns war dies ein sehr großer Erfolg. Als die 3 Schüler von der Afghanistan AG von der Ausstellung in Rammenau erzählten, und von dem, was sie dabei wichtig fanden, beschloss die AG, eine eigene Ausstellung für unsere Schule zu organisieren. Sie wollte das Land auch den anderen Schüler unserer Schule bekannt machen und Geld für die Mädchenschule in Kohna Khomar gesammelt werden.
Was wir am Anfang nicht wussten war, wie viel Arbeit die Ausstellung machen würde.
Aber wir schafften es in 2006: „Fragen an Afghanistan“
Bericht: Mira