Im August-September 2005 haben wir, Hilli Hütsch-Seide, Heiner Hütsch und Safi Baborie, die zweite gemeinsame Reise nach Afghanistan unternommen, um die Schule in Shinwari zu unterstützen und das Projekt Mädchenschule vor Ort voranzutreiben.
Unsere Grundschule Shinwarie
Für diesen Besuch haben wir wieder Geld für die Gehaltsunterstützung der Lehrer mitgebracht sowie Unterrichtsmaterial für das Fach Geometrie sowie Sportgeräte (Fußball, Frisbee). Der Transport der Schulmaterialien in das Bergdorf war für uns Drei wieder eine sportliche Herausforderung.
Aber – wir haben uns auch schnell wieder erholt, konnten sogar mit den Geometriegeräten eine Unterrichtstunde gestalten.
Im Unterschied zum letzten Besuch in 2004 konnten wir diesmal ein ausgiebiges Gespräch mit den 2 Lehrern führen, Kontakte zu jungen Frauen aufnehmen und wurden zu einem Privatbesuch im Dorf eingeladen
Den Schülern übergaben wir ein Blatt mit ihrem eigenen Bild (aus 2004) darauf, wo sie ihre persönlichen Daten selbst eintragen konnten.
Fazit: unsere Hilfe wird auch in Zukunft auf diesem Niveau weiterlaufen, da das Dorf für größeren Materialtransport schwer erreichbar ist und unsere finanzielle und personelle Möglichkeiten übersteigen. Langfristig wollen wir eine Station in Kabul andocken, die unsere Hilfsbeiträge ins Dorf trägt.
Computer – Lieferung für Bildungseinrichtungen
Unsere erste Computerlieferung aus 2003 hat die Behörden etwas überfordert. Man verhandelte von Kabul aus mit den Provinzen und konnte nicht feststellen, wer den größten Bedarf für diese Geräte und die Voraussetzung für deren Benutzung hat.
Sie wurden wie ein Juwel gehütet und in der ministeriellen Buchführung exakt erfasst.
Computer – Lieferung für die Amanischule
In der deutsch-afghanischen Amanischule in Kabul wurde ein Computerraum eingerichtet. Es gibt hier Lehrer und Schüler, die sich in der PC-Welt auskennen. Der Bedarf und die Zuständigkeiten wurden von der Schule vorab definiert und klar formuliert. AFGHAN e.V. hat daraufhin 12 Computer und zwei Drucker nebst Zubehör gestiftet. Die Geräte wurden auf Kosten der Schule selbst transportiert. Die Computer sollen für die informationstechnische Grundbildung der gesamten Schülerschaft benutzt werden.
Fazit: Über den weiteren Verlauf werden wir in Zukunft berichten, da die Geräte zu unserer Reisezeit noch nicht angekommen waren.
Brillen für Schulangehörige
Die in Deutschland gesammelten Brillen wurden bei unserem Besuch in Kabul Herrn Najibullah für das Krankenhaus in der Provinz Jaji abgegeben.
Dort wird eine neue Klinik gebaut und die Augenabteilung damit bestückt.
Fazit: Die Brillen wurde hiermit erfolgreich abgeschlossen. Sollten wir einmal in diese Gegend, die nicht ganz ungefährlich ist, fahren, werden wir über deren Verwendung berichten.
Bau einer Mädchenschule in Kohna Khomar
Für die Erstellung eines ersten Entwurfs der Schule konnten wir einen afghanischen Architekten aus Berlin gewinnen, der auch bei der Umsetzung des Schulbaus weiterhin kostenlos begleiten würde.
Bei unserem Besuch vor Ort konnten wir mit engagierten jungen Männern des Dorfes das Grundstück abstecken und die Abgrenzungen markieren. Inzwischen ist das Grundstück dem Dorf übereignet.
Das Dorf ist sehr engagiert und die Erwartungen sind hoch.
Es existiert bereits eine Schule mit drei Klassenräumen, die vormittags von ca. 200 Schülern und nachmittags von ca., 120 Mädchen besucht wird. Die Klassenräume sind überfüllt. Wegen der begrenzten Räumlichkeiten kann nur ein geringer Teil der Jungen und Mädchen die Schule besuchen. Daran wurde uns die Dringlichkeit einer eigenen Schule für die Mädchen deutlich.
Finanzierung der Schule:
Geplant war die Schule mit Zuschüssen des BMZ (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit). Nach unzähligen Bemühungen und Aktivitäten erfuhren wir im Mai 2006, dass wir mindestens zwei selbst finanzierte Projekte vorweisen müssen, ehe uns diese Unterstützung zukommt.
Fazit: Für die Realisierung dieses Projektes sammeln wir jetzt selbst Geld und planen unabhängig davon kleinere Projekte, die wir sobald wie möglich durchführen können: Trinkwasserversorgung und Energiegewinnung.
Daher werden wir uns in der nächsten Zukunft verstärkt um Sposorengelder und Spenden kümmern.