Tätigkeitsberichte 2013 bis 2015

29 Aug

 

AFGHAN e.V. Afghanisch-deutscher Förderverein für Gesundheit, Handwerk und Ausbildung

Tätigkeitsbericht 2013 – 2015

Übersicht

1. Zum Verein Historie und Charakterisierung des Vereins

1.1 Gründung und Tätigkeit

1.2 Mitgliederversammlungen

1.3 Vorstand

1.4 Ehrenmitglieder

1.5 Erste Aktivitäten

2. Aktivitäten 2013

3. Aktivitäten 2014

4. Aktivitäten 2015

5. Mittelverwendung

6. Jahresplanung 2016 – 2018

1. Zum Verein: Historie und Charakterisierung des Vereins

1.1 Gründung und Tätigkeit 

Der Verein wurde am 23.6. 2002 in Berlin gegründet.

Sitz des Vereins ist Berlin. Der Verein wurde beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingetragen.

Satzungsgemäßer Zweck des Vereins ist es, Bildung, Gesundheit und Handwerkliche Ausbildung in Afghanistan zu fördern.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt entsprechend der Satzung auf Schul- und Gesundheitsprojekten in Afghanistan.

Der Verein verfolgt damit ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des §52 (2) Nr. 1 der Abgabenordnung. Die Tätigkeit des Vereins wurde durch Bescheid des Finanzamtes für Körperschaften I Berlin unter der Steuer-Nummer 27/659/50636 als gemeinnützig anerkannt.

1.2 Mitgliederversammlungen

Gründungsmitglieder waren 10 Personen, die am 23.6. 2002 in Berlin zusammenkamen. Nach Diskussion über die Satzung des Vereins beschlossen die Gründungsmitglieder diese, wählten den Vorstand, sowie die Kassenprüfer und legten die Höhe der Mitgliedsbeiträge fest: Mitglieder min. 25,-€/Jahr; Schüler/Studenten und Arbeitslose min. 10,-€/Jahr

Alle Arbeiten, ob von Vereinsmitgliedern oder Helfern geleistet, werden ehrenamtlich durchgeführt.

Die Mitgliederversammlungen fanden mindestens einmal jährlich, die letzte am 13.9. 2015 statt.

1.3 Vorstand 

Als Mitglieder des Vorstandes wurden am 23.6. 2002 gewählt:

Erster Vorsitzender: Dr. Safi Baborie

Zweiter Vorsitzender: Heiner Hütsch

Seit dem 6.3. 2013 wurde die Funktion des Schatzmeisters von Thomas Herter übernommen

Am 21.6. 2014 wurde ein neuer Vorstand gewählt:.Erste Vorsitzende: Hiltrun Hütsch-Seide, erster Vertreter: Andriy Ilin, zweite Vertreterin: Hashema Hashemi

Aufgrund einer Satzungsänderung gehört der Schatzmeister seit dem 7.9. 2014 nicht mehr dem Vorstand an.

1.4 Ehrenmitglieder 

Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher, München

Frau Soraya Nassimi, Kabul (seit 2009)

1.5 Erste Aktivitäten 

In den ersten Jahren wurden mehrere Kleinprojekte initiiert (Unterstützung von Krankenhäusern in Kabul und in der Provinz Helmand durch die Lieferung von Brillen, der Universität-Kabul durch die Lieferung von Computern u.a.). Wir wollten einen Kooperationsrahmen mit Personen und Institutionen in Afghanistan schaffen.

AFGHAN e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere Mädchen, die bisher von Bildung ausgeschlossen waren, zu helfen, schnell, direkt und unbürokratisch. Schulunterricht für Mädchen gibt es nur selten.

Seit 2006 unterstützt der Verein AFGHAN e.V. eine Dorfschule in Shinwari. Das Dorf liegt ca. 100 km östlich von Kabul und ist hauptsächlich von Paschtunen (Einzugsbereich der Taliban) bewohnt. In der Schule lernen 200 Schülerinnen und Schüler die Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Den Lehrern der Schule wurde vom Verein ein Gehaltszuschuss gewährt. Die Schule wird von uns mit Lehr- und Lernmitteln versorgt.

Das zweite Projekt, das wir betreuen, ist in dem Dorf Kohna Khomar angesiedelt, ca. 150 km südwestlich von Kabul. In diesem vom Krieg weitgehend verschont gebliebenen Dorf haben wir dafür gesorgt, dass eine Grundschule für 500 Mädchen gebaut wurde. Ziel von AFGHAN e.V. ist es, die Bewohner von Kohna Khomar bei ihrem Projekt zu unterstützen: mit Geld und technischem Know-how, aber auch mit pädagogischer Hilfestellung.

In Deutschland wurden Informationsveranstaltungen, Vorträge und Spendensammlungen organisiert.

2. Tätigkeitsbericht 2013

  1. Aufgrund der Projektentwicklung in den Vorjahren wurde es notwendig, erneut direkten Kontakt zu den Projektpartnern in Afghanistan aufzunehmen. Schwerpunkte der selbst finanzierten Reise von Heiner Hütsch und Hiltrun Hütsch-Seide nach Kabul (22.5. – 2.6. 2013) waren u.a.
  • die Intensivierung der Kontakte zu den Mitarbeitern in Kabul
  • Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Projektpartnern
  • Sicherstellung der in der VV beschlossenen Baumaßnahmen
  • Kontaktaufnahme zu einer potentiellen Partner-NGO für AFGHAN e.V. in Kabul

Mit Unterstützung  unseres  Mitglieds Javid Hashimi war die  Kontaktaufnahme zu PARSA, einer privaten NGO in Kabul www.afghanistan-parsa.org – erfolgreich. Sie kann mit ihren langjährigen Erfahrungen in der Entwicklung und Steuerung von Projekten, die von Ferne finanziell und fachlich betreut werden müssen, beratend für unsere Vertreter vor Ort zur Verfügung stehen. Dies wird – so hoffen wir – die zukünftige Arbeit in den Projektdörfern erleichtern. Ein erster Schritt: Shapoor wird bei den Frauen des Dorfes den gesicherten Verkauf ihrer selbst genähten Kleidung über PARSA anregen. Die Zusammenarbeit wird auch dadurch erleichtert, dass  wir mit  Dr. Jasin (Country Director) noch ein neues Vereinsmitglied in Afghanistan  haben.

  • die Kontaktaufnahme zur Universität Kabul (Peace and Conflict Studies Department National Centre for Policy Research), um ein Mediationstraining für Studenten zu implementieren: Das von Afghan e.V. und dem Mediationsbüro „Streit Entknoten“ in Berlin entwickelte  Mediationstraining sollte mit den beiden Berliner Mediatorinnen umgesetzt und die Voraussetzung für die Ausbildung von Multiplikatoren geschaffen werden. Dieses Projekt stieß in der Universität auf großes Interesse. Da Afghan e.V. zwar das Konzept erarbeitet hat, aber keine Trainergelder übernehmen konnte, war die Umsetzung des Projekts schwierig, da die Universität große Probleme hatte, entsprechende Sponsoren zu gewinnen.
  1.   Mit  großer Unterstützung eines Unternehmers aus Hamburg konnten wir wieder einen Transport (Containerbeiladung) nach Kabul organisieren mit gesammelten Handarbeitsutensilien wie Wolle und Stoffe sowie Geschenke für Schüler, den Schulleiter, Hausmeister und Nählehrer. Alle 6 Pakete sind gut angekommen. Nur die gebrauchte Nähmaschine, die als Geschenk für den Nählehrer gedacht war, konnte nicht mitgenommen werden (Zollbestimmungen).
  2. Projekte Kohna Khomar (KK) und Shinwarie (SW) 

Die geplante Dachreparatur an der Schule in KK wurde inzwischen umgesetzt (s. Photo). Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage war es nicht leicht, Handwerker in Kabul zu finden, die sich trauten, die Arbeiten vor Ort zusammen mit den Dorfbewohnern bis zum Ende durchzuführen. Langsam und stetig mit viel Gewissenhaftigkeit wurde es Stück für Stück erneuert.

Nähkurs für die Schüler (KK):  Der Nähkurs wurde in diesem Zeitraum nicht durchgeführt. Nähkurs für die Frauen (KK): Der Nähkurs für die Frauen wird nach wie vor gut besucht. Endlich haben wir Fotos bekommen. Jetzt können wir uns besser vorstellen was die Frauen nähen. Die Stickereien auf einem der Kleider wurden mit Hand gefertigt. Der Kurs wurde wieder in 2 Ortsteilen mit insgesamt 15 Teilnehmerinnen durchgeführt (s. Fotos). Angefertigte Kleidungsstücke wurden schon in Kabul verkauft.

Ab Schuljahr 2013 wurden die Mädchen nach wie vor in ihren Ortsteilen privat oder in den entsprechenden Moscheen von ihren Lehrern unterrichtet. Aber in KK wurde nicht nur gebaut, der von AFGHAN e.V. initiierte Malwettbewerb zum Thema Krieg und Frieden mit 300 Schülern zeitigte seine Erfolge. Die Lehrerjury hat die besten Darstellungen ausgezeichnet.

Die Schule in dem Dorf Kohna Khomar wurde von uns mit Lehr- und Lernmitteln in Höhe von 600,- € versorgt.

Für die Bewohner von SW ist die Fußgänger- und Eselsbrücke über den Kabulfluss der wichtigste Zugang des Dorfes zur Außenwelt. Die Brücke ist nach Aussage von Lehrer Doud insgesamt in einem sehr schlechten Zustand. AFGHAN e.V. plant eine finanzielle Unterstützung zunächst für die Reparatur des Geländers in 2014.

Während des Treffens in Kabul mit dem Hauptlehrer von SW, Doud, wurde die Idee entwickelt, auch in SW Nähunterricht für die Frauen zu organisieren, um ihnen einen ersten Schritt in die Erwerbsmöglichkeit zu eröffnen. Inzwischen wurde ein Nählehrer gefunden, der den Unterricht für die Frauen erteilen könnte. An diesem Kurs sollen im Frühjahr 2014 sieben Frauen teilnehmen.

Den Lehrern der Schule Dorfschule in Shinwari wurde vom Verein auch in 2013 ein Gehaltszuschuss von 1650,- € gewährt.

Am Ende des Jahres 2013 haben wir Grund genug, uns zu freuen: Das immer dichter werdende Netz von Unterstützern sichert unsere Arbeit vor Ort. Der Vertrauensaufbau ist uns gelungen und Sprachhemmnisse gibt es nicht mehr, weil unsere Koordinatoren sowohl Deutsch als auch Englisch und natürlich Dari und Paschtu sprechen. Damit können die Projekte zuverlässiger und kontrollierter durchgeführt werden. Auch die Finanzierung liegt in zuverlässigen Händen. In diesem Jahr war Nek Mohammad aus Hamburg in seiner Vermittlungstätigkeit für uns eine wichtige „Kultur – Brücke“ zu den Schulvertretern  aus Kohna Khomar.

3. Tätigkeitsbericht 2014

In 2014 konnten wir unsere Arbeit aufgrund des guten Netzwerkes aufrechterhalten. Die Zusammenarbeit mit Frau Nassimi, Javid Hashimi, Shapoor Faroqi, Arash Faroqi, Jamshied Rustaye hat unsere Erfolge gesichert. Ihnen galt auch in diesem Jahr unser besonderer Dank.

Aufgrund der schwierigen Sicherheitslage in den Provinzen unserer Projektschulen konnten nicht alle Teile der Beschlüsse der Mitgliederversammlung umgesetzt werden. Daraus resultierten Zurückhaltungen von Ausgaben,

z.B. haben wir kein neues Bauprojekt in den Dörfern begonnen, um die Schulen nicht zu gefährden. Da in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule in Kohna Khomar (KK) eine neue, großzügige Moschee gebaut wurde, erhoffen sich alle noch mehr Schutz vor Übergriffen von Seiten Krimineller oder auch Taliban.

Die lang geplante Schulmauer um die Schule in KK wird zurückgestellt bis die Moschee fertig ist.

Der Unterricht für die Jungen läuft in der Schule weiter und für die Mädchen in ihren Ortschaften. Nach Aussage der Lehrer legen sie auch dort ihre Abschlussprüfungen ab.

 Kalender: Der von AFGHAN e.V. geplante Jahreskalender, an dem sowohl afghanische als auch deutsche Kinder mitwirken sollten, wurde auch von den  Lehrern in Kohna Khomar sehr begrüßt. Die Schülerinnen und Schüler aus Kohna Khomar zeichneten zunächst nur Kriegsbilder. Nur sehr schwer konnten wir sie auch für andere Themen motivieren. Christine erklärt sich bereit, zusammen mit Ahmet, Heiner und Miklas den Kalender zu gestalten.

Die aktuelle Situation in Shinwarie

In letzten Gesprächen mit Frau Nassimi wurde deutlich, dass es wichtig ist, die Schule weiterhin zu unterstützen, auch wenn der Unterricht nicht ganz nach unseren Wünschen (und Vorstellungen von Grundbildung) erfolgt.

Eine Schule sei besser als gar nichts.

Es wurde angeregt, dass Daoud im Januar, wenn er nach Kabul geht, um das Gehalt für die Lehrer bei Frau Nassimi zu holen, sich dann auch mit unserem neuen Mitglied, Jamshied  Rustaye treffen könnte, um die weitere Planung für Shinwarie zu besprechen.

Nach Aussage von Daoud werden zur Zeit 45 Jungen von der ersten bis 4. Klasse und 35 Mädchen von der ersten bis zur zweiten Klasse unterrichtet.

Als Fächer werden Dari, Pashto, Mathematik, Religion, Malen, Sport und ein Fach unterrichtet, das man am ehesten mit Ethik an deutschen Schulen vergleichen kann. Javid sagte, dort würde unter anderem der respektvolle Umgang mit Älteren gelehrt. Die Unterstützung der Lehrer in Shinwarie wurde fortgesetzt. In 2014 wurde fortlaufend ein Beitrag zum Lebensunterhalt der 3 Lehrer in Shinwarie (1800,- €) gezahlt. Die Bezahlung für das 2. Halbjahr war an eine  Unterrichtsauskunft über die Anzahl der Schüler (Jungen/Mädchen), Umfang der täglichen Arbeitszeit der Lehrer und die Unterrichtsfächer geknüpft.

Der Handlauf für die Brücke von Shinwari über den Kabul-Fluss wurde fertiggestellt. Die Sanierung der Brücke nach Shinwarie hat Afghan e.V. veranlasst und finanziert. Nun ist die Überquerung über den Kabulfluss – der einzige Zugang zur Verbindungsstraße nach Kabul – wieder gefahrlos möglich.

Alle weiteren Projekte in Shinwarie Wie z.B. die größere Sanierung der Schule in Shinwarie muss zurückgestellt werden: Bei jeder umfassenden Erneuerung wird von den kontrollierenden Taliban eine Unterstützung durch das Ausland vermutet. Infolgedessen müssen die Verantwortlichen mit Sanktionen rechnen. Daher warten wir ab.

    

Computerunterricht in der Schule

AFGHAN e.V. erhielt durch großes Engagement von Javid Hashimi in Kabul 10 Computer aus dem Bestand einer amerikanischen NGO, die ihre Projektarbeit in Afghanistan beendete. Da wir aus o.g. Gründen diese nicht in den Dörfern einsetzen konnten, entschieden wir uns, die Computer einer Schule in Kabul zu überlassen: Computerunterricht soll den Mädchen neue und bedeutsame Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Diese Schule wurde von Javid hinsichtlich Zuverlässigkeit und Kooperationsbereitschaft sehr sorgfältig ausgesucht.

Wir entschieden uns für die staatliche Jamal Mina Schule, da staatliche Schulen in Afghanistan bislang nicht in den Genuss einer Computerausbildung kommen. Die Schule hat 3700 Schülerinnen und Schüler und 60 Lehrerinnen und Lehrer.

Bei der Ausarbeitung des endgültigen Konzepts sollen auch die Lehrer vor Ort eng mit eingebunden werden.

Der finanzielle Umfang und die Dauer der Unterstützung für dieses Projekts erfährt seine Grenzen durch die Ausgaben für die Fortführung der Arbeit in den Projektdörfern Kohna Khomar und Shinwarie.

Das Projekt wird befürwortet. Afghan e.V. übernimmt die Kosten des Transports der 10 Computer (100-200 US Dollar). im Haushaltsplan 2015 werden für die Einrichtung von 10 Computerarbeitsplätzen, die fachgerechte Herrichtung des Computerraumes, die technische Betreuung und Personalkosten für das Lehrer und Schülertraining eine Anschubfinanzierung von max. 10.000 € geblockt. Bis 2019 werden ca. 2.000 € jährlich für dieses Projekt zur Verfügung gestellt.

Der Beschluss wurde einstimmig verabschiedet. Hiermit startet AFGHAN e.V  sein erstes Schulprojekt in Kabul

Öffentlichkeitsarbeit: 

Wie in den Vorjahren präsentierte der Verein seine Arbeit auf Informationsständen in Berlin. Dies waren insbesondere das Sommerfest in Tempelhof und der Weihnachtsmarkt in Friedenau.

Internetauftritt des Vereins

Die alte Webseite (afghanev.de) entspricht nicht mehr den Vorstellungen des Vereins, da die Inhalte nicht mehr aktuell sind. Trotz mehrfacher Aufforderung durch verschiedene Vereinsmitglieder, hat es Herr Baborie versäumt, den Webauftritt zu entfernen. Herr Baborie wird erneut zur Löschung der Inhalte aufgefordert.

Mittlerweile gibt es eine neue Domain (www.afghanev.org). Hierfür wurde eine neue Webseite entwickelt, die in Betrieb genommen wird, sobald genug Material (Texte, Bilder, etc.) zur Verfügung stehen.

Deniz, Oktay und Hilli haben sich bereit erklärt Texte zu schreiben. Die allgemeine Bitte zur Beteiligung wird wiederholt. Bis zum 10. Januar sollen die Texte an Miklas gesendet werden, damit er sie einbinden kann.

Facebook

Neben  den Inhalten der Webseite soll auch die facebook-Seite gefüllt werden. Die Mitglieder werden dazu eingeladen sich dort ebenfalls zu beteiligen. Omar, Hashema und Javid werden gebeten,  Berichte über die Regionen, in denen unsere Projektschulen liegen bei facebook einzustellen.

Der neue Flyer

Neben dem Flyer gibt es auch ein Vorschlag für ein  neues Logo des Vereins. Dieses wurde von allen begrüßt. Es soll noch etwas farbiger werden. Auf dem Flyer soll auch eine kurze Erläuterung zum neuen Logo eingefügt werden.

4. Tätigkeitsbericht 2015

In 2015 hat Afghan e.V. 2fach Neuland betreten:

Das Projekt Jahreskalender 2016: „Afghanistan – Bilder erzählen“ war ein Partnerschaftsprojekt von Deutschen und Afghanischen Schülerinnen und Schülern.

Obwohl die Schülerinnen wegen des Verbots durch die Taliban seit drei Jahren ihre Schule nicht mehr besuchen durften, wollten sie trotzdem ihren Beitrag zu diesem Kalender leisten. Die deutschen Schülerinnen und Schüler der Georg-von Giesche-Oberschule, Berlin (12-13 Jahre), die sich an dem Projekt beteiligten, hatten auf diese Bilder mit ihren eigenen Ideen „geantwortet“. So erzählen die Bilder dieses Kalenders Geschichten aus zwei verschiedenen Welten.

Projekt „Computerunterricht in der Schule“

Das in 2014 vorbereitete Projekt „Computerunterricht in der Schule“ wurde in diesem Jahr realisiert.

Da Javid inzwischen in Deutschland lebt, hat er seinen Frühjahrsurlaub genutzt, um das durch AFGHAN e.V.  entwickelte Konzept zusammen mit der Schule in einem ersten Schritt vor Ort umzusetzen: Innerhalb von 20 Tagen wurden alle baulichen Voraussetzungen für einen brauchbaren Computerraum geschaffen.

Zustand vor der Renovierung
und …….nachher. Wer möchte hier nicht unterrichten?

 

 

Der Computerunterricht wird in der 4. und 6. Klasse für je

drei Monate erteilt – kurz, aber intensiv. Hier werden Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet.

Resümee in diesem Jahr: Der Kurs läuft gut. Es finden täglich 3 Kurse mit je 20 Schülerinnen und Schülern statt. Nachdem der erste Trainer (er unterrichtete Schüler und Lehrer) das Land verlassen hat, konnte eine Lehrerin der Schule, die den Kurs besucht hatte, den Unterricht übernehmen. Das ist für uns weniger kostenintensiv. Sie scheint sehr zuverlässig zu sein und arbeitet gut.  Der dritte Kurs ist gerade abgeschlossen. Für die Abschlussfeier hat die  Schule das Geld als Spenden von den Familien erhalten.

Auch im Winter wurde ein Ferienkurs durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr motiviert, an den Kursen teilzunehmen. Inzwischen haben 180 Schüler das Kursangebot wahrgenommen.

Neben diesen Projekten wurden auch die Projektdörfer Shinwarie und Kohna Khomar betreut:

Shinwarie (SW):

Das Dorf ist sehr arm. Immer mehr Menschen verlassen SW. Zur Zeit hat das Dorf nur 144 Einwohner (24 Familien). Schafzucht und der Verkauf von Ziegen sind Haupteinkommensquelle der Dorfbewohner.

Die Taliban spielen in diesem Dorf eine dominante Rolle. Versammlungen der Dorfbewohner z.B. sind nur mit Erlaubnis der Taliban möglich

Die Schule ist in schlechtem Zustand. Das undichte Dach hat Risse in den Wänden verursacht. Eine umfassende Reparatur der Schule scheint in absehbarer Zeit erforderlich zu werden.

Seit Anfang 2015 gibt es Probleme mit den Lehrern. Trotz umfangreicher Bemühungen und Kontakte zu den Lehrern im Dorf gibt es noch immer nicht genügend und glaubhafte Informationen über den Unterricht und über Unterrichtsinhalte. Der Vorstand hat beschlossen, die ausstehenden Lehrergehälter für die zweite Hälfte aus 2015 nicht mehr nachzuzahlen. Shapoor bleibt in Kabul weiterhin im Kontakt mit den Lehrern in der Hoffnung, dass die geforderten Nachweise und Informationen von Ihnen vorgelegt werden.

Kohna Khomar (KK)

Shapoor, Mitglied von AFGHAN e.V. hat den 23 Lehrern  (für Mädchen- und Jungenschule) die im März beschlossene Gratifikation von je 45,-€ persönlich und gegen Unterschrift ausgezahlt. Alle Lehrer sind in die Provinzhauptstadt Maydanshar und Shapoor aus Kabul gekommen, um sich in einem Privathaus zu treffen.

Wegen der Präsenz der Taliban können die Mädchen in Kohna Khomar noch nicht zur Schule gehen. Derzeit werden die 120 Mädchen (20% aller Mädchen  von Kohna Khomar) in 3 Dörfern von insgesamt 10 Lehrern, die zu Fuß von Dorf zu Dorf gehen, in Privathäusern unterrichtet. Diese Lehrer müssen sehr vorsichtig sein und sind deshalb gegenüber den Lehrern, die die Jungen in der Schule unterrichten, benachteiligt. Aber alle Lehrer, die die Mädchen in ihren Ortschaften unterrichten, haben sich freiwillig gemeldet.

Die Lehrer bitten erneut um den Bau einer Schulmauer. Die Schule soll nicht länger ungeschützt sein. Zudem In verlassen vermehrt Schüler in den Pausen das Schulgelände, kommen nicht zurück in den Unterricht und es gibt Beschwerden wegen Belästigungen von in der Nähe liegenden Häusern. Sobald die Lehrer gemeinsam mit den Dorfältesten eine diesbezügliche Entscheidung getroffen haben, ein Kostenvoranschlag und die Maße der Mauer vorliegen sowie eine von allen anerkannte Vertrauensperson als Ansprechpartner für Shapoor genannt wird, soll mit dem Bau begonnen werden.

 

Öffentlichkeitsarbeit: 

Wie in den Vorjahren präsentierte der Verein seine Arbeit auf Informationsständen in Berlin. Dies waren insbesondere das Sommerfest in Tempelhof und der Weihnachtsmarkt in Friedenau.

Kiezfest in Tempelhof und Engelmarkt in Friedenau:

Das Kiezfest war wegen der extremen Hitze im letzten Jahr nicht gut besucht. Trotzdem war unsere Präsenz wichtig, auch wenn sich die Besucher eher für die Getränkestände interessierten. Das Datum für das nächste Fest wird Ahmet per Mail mitteilen, sobald es neue Informationen vorliegen.

Der Engelmarkt wird insgesamt besser angenommen und ist erfolgreicher. AFGHAN e.V. ist dort bei vielen Besuchern schon eine feste „Adresse“. Der Platz für unseren Stand war  dieses Mal nicht so gut. Aber wir haben einen „Stein im Brett“ bei der Organisatorin. Sie hat AFGHAN e.V. als Link auf ihre Website Friedenau-Netzwerk gesetzt.

Darüber hinaus wurde eine Kooperationsveranstaltung mit der SPD-Ortsgruppe in Friedenau zum Thema Afghanistan durchgeführt. Dieses Gremium nutzte der Verein, um mit einem Vortrag über unsere Projerktdörfer und das neue Computerprojekt den Verein in Friedenau bekannter zu machen.

Vorträge des Vereins wurden zu den Themen: Binnenmigration in Afghanistan und zum Thema: „Abzug der ausländischen Kräfte aus Afghanistan, was kommt danach“? angeboten.

Der Verein nimmt mit einem Photovoltaikprojekt am Google Wettbewerb teil.

5. Mittelverwendung 

Mit den, dem Verein anvertrauten Mitteln wurden in dem Zeitraum 2013 – 2015 vor allem Zuschüsse zu den Lehrergehältern sowie Lehr- und Lernmitteln für beide Projektschulen, sowie die Unterstützung einer Schule in Kabul bei der Herstellung von Voraussetzung für die Erteilung von Computerunterricht (Ausstattung eines Klassenraumes und Finanzierung der Lehrergehälter) bestritten.

Die Projektrücklage in Höhe von 13.957,37 € (Kontostand vom 31.12. 2015) wurde gebildet, da die Aktivitäten des Vereins langfristig angelegt sind. Unsere Pläne, kleine Schulen auch in unsicheren Zeiten in Afghanistan über Jahre hinweg zu unterstützen, setzen einen behutsamen Umgang mit den Finanzmitteln voraus.

Die Projektrücklage ermöglicht die notwendige Planungssicherheit für größere Vorhaben wie z. B. für die Unterstützung der Schule in Kabul zur Finanzierung des Computerunterrichts, das Erstellen von kleinen Solaranlagen. Im Jahr 2014 musste die geplante Mittelverwendung wie z. B. für einen Alphabetisierungskurs für Frauen und die Professionalisierung von Frauen im Nähen von Kleidung aufgrund der zunehmenden Bedrohung durch die Taliban in diesem Dorf eingestellt werden.

6. Jahresplanung 2016 – 2018

Neben der Fortsetzung der geleisteten Arbeit sieht der Vorstand in den Geschäftsjahren 2016 – 2018 folgende Aufgaben als besonders bedeutsam an:

In Kohna Khomar: 

  • Errichtung einer Schulmauer. Geplanter Beitrag von AFGHAN e.V. max. 8000,- €
  • Installation einer Fotovoltaik Anlage zur Gewinnung von Elektrizität für die Lichtanlage und für die Wasserpumpe 10.000,- zweckgebundene Finanzierung aus einem Google Wettbewerb.
  • Trinkwasserversorgung für die Mädchenschule, die Jungenschule und die Moschee
  • Schultische und Schulbänke, Wandtafel und Klassenschränke
  • Einrichtung einer Schulbücherei mit den vorhandenen Schulbüchern und Neuerwerbungen
  • Erste grundlegende Anschaffungen von Werkzeugen und Maschinen für einen Arbeitslehreunterricht zu einer handwerklichen Ausbildung
  • Bau eines Sportplatzes
  • Schulgarten

In Shinwari

  • Reparatur der Schule, (Abdichtung des Daches und Reparatur der Wändedie Reparatur ist dringend nötig).
  • Errichtung einer Krankenstation für’s Dorf
  • Einrichtung einer Schulbücherei
  • Anlegen eines Schulgartens

In Kabul

Erweiterung des Computerprojekts an der Jamal Mina Schule um eine Klasse

Übernahme des Computerprojekts durch das Ministerium für Bildung in das Curriculum der Schule

Langfristige Planung des Vereins  

Neben dem Bau von Schulen benötigt Afghanistan dringend mehr und gut ausgebildete Lehrer. Diskutiert wird bei AFGHAN e.V.:

  • weitere Lehrergehälter zu bezuschussen, ein Lehrerseminar z. B. in der Provinz Wardak zu finanzieren
  • Ausbilder für die Lehrerfort- und -weiterbildung zu organisieren und zu finanzieren
  • handwerkliche Fähigkeiten durch Fachkräfte aus Industrie und Handwerk zu vermitteln und zu fördern – z. B. an modernen Maschinen Lehrwerkstätten für Holz, Metall und Elektrik.

Hiltrun Hütsch-Seide                                                              Andriy Ilin

(Vorsitzende)                                                                          (erster Vertreter)